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Donnerstag, 25. Juni 2015

Wer die viertel Stunde nicht ehrt, ist den Angeltag nicht wert

Wie vielleicht einige von euch schon mitbekommen haben, befinde ich mich seit Mitte des letzten Jahres dabei, für meine Familie und mich die eigenen 4 Wände zu schaffen.
Da das Ganze ein Ausbau beim Elternhaus meiner angetrauten Gattin ist, ist das alles mit ziemlich großem bürokratischen Aufwand seitens der Landesregierung und der Gemeinde verbunden.
Bebauungspläne müssen aufgehoben und geändert werden und so weiter.....
Gott sei Dank konnten wir 2014 zumindest die Garage fertig stellen.
Nun kann´s endlich weitergehen um die Wohnräume selbst zu schaffen.

Bei der Fischerei muss Man(n) allerdings den ein oder anderen Abstrich machen. Wenn denn mal Zeit ist, dann meist für Ultrakurztrips an nahe gelegene Spots und Reviere.
Mit "Ultrakurztrips" beschreibe ich hier oftmals auch nur eine knappe viertel Stunde in der ich aus dem Auto springe die Rute packe um vielleicht 10-20 Cast´s durchzuführen.
Wenn man dann mal eine Stunde freischaufeln kann, oder sogar 2 fällt das Ganze dann beinahe schon unter "entspanntes" Angeln.

Für den einen vielleicht verrückt, für mich als leidenschaftlichen Fischer eher Alltag.
Deshalb möchte ich euch auf diesem Wege mal einen Auszug zeigen wie in etwa so ein Tag bei mir im Moment abläuft......

04:30......der Wecker reist mich aus den Federn

05:15......Auto starten und ab in die Arbeit

05:30......Dienstbeginn, man braucht ja das Geld für Tackle ;-)....und ganz nebenbei für die Baustelle

13:42......Dienstende

14:00......Ankunft bei unserer Baustelle, das Boot samt Hänger muss aus dem Carport um Platz für die Baumaterialien zu schaffen

14:30......Besuch bei meiner Mom auf einen kurzen Plausch und einen Kaffee

15:30......meinen Onkel bitten ob ich das Boot über die Dauer der Baustelle bei ihm einstellen darf

15:50......Boot ist abgedeckt und verzurrt um nun wieder eine Weile zu ruhen

15:51......"hmmmm um 16:30 musst du den Junior vom Kindergarten holen, da könntest ja noch schnell den Wasserstand der Donau checken" dachte ich mir, also ab an die Donau

16:00......Wasserstand und Trübung passt, Rute und Köder aus dem Kofferraum, 3 Schritte ans Wasser und Wurf, absinken lassen, anjiggen, absinken lassen, anjiggen und tack...
Erster Wurf, erster Fisch, so könnt´s öfter gehen dachte ich mir. Schnell zurück mit ihm ins Wasser um noch schnell 5-6 Würfe anzuhängen.

16:15......Abfahrt zum Kindergarten

16:30......den Junior im Kindersitz anschnallen und shoppen fahren denn der Kühlschrank ist leer

17:00......pünktlich, vor der Arbeit meiner Lady das Auto geparkt, und kurz warten bis sie ausgestempelt hat

17:15......Ankunft zu Hause, Kaffee Maschine einschalten und warten

17:30......Ab hinter den Herd, der Junior ist hungrig und will Spaghetti

18:30......Lecker war´s, Abwasch ist erledigt, nun mal raus auf den Balkon, die obligatorische Zigarette nach dem Essen genießen und die frische Regen Luft einatmen.

19:00......noch immer unschlüssig ob ich nicht doch kurz ans Wasser fahren soll, nimmt mir meine Lady mit den Worten, " für was hast du denn bitte eine Regenjacke wenn du eh nicht fischen gehst wenn es regnet, schau das du hinaus kommst und fange einen Dicken" die Entscheidung ab

19:10......Frauen widerspricht man nicht und so hatte ich auch schon meine Sachen gepackt und machte mich auf den Weg

19:30......es regnet noch immer, Bigbaits und Deps The Dom Driver FE aus dem Kofferraum und kann schon losgehen. Wurf um Wurf durchpflügen die Big Baits wie Savage Gear Line Thru Trout 20cm, Illex Gantarel, Deps Slideswimer und Co das Wasser

20:00......plötzlich hört es zu regnen auf und ich entschließe mich den Spot zu wechseln

20:10......auch wenn das Wasser sehr trüb ist bekomme ich einen Nachschwimmer in Form von einem 25 cm großen Döbel auf den Savage Gear Glide Bait, das lässt mich darauf schließen das die Fische ihn trotz der Trübung wahrnehmen können.

20:15......keine 10 Meter neben mir schraubt sich eine flüchtende Laube aus dem Wasser, Spot um 5-6 Meter überworfen und langsam mit ein paar Twitches gepaart den Bait eingeholt

20:15......+17sek die Rute ist krumm und ein Fisch zieht mir wütend Schnur von der streng eingestellten Rollenbremse

20:15......+30sek ich sehe zum ersten Mal den breiten Rücken des Fisches und erhoffe mir innerlich schon den Donau Meter

20:16......nach insgesamt 3 Fluchten ist der Hecht ausgedrillt und eingenetzt

20:17......da der vorhergegangene Hecht meine Finger wieder übel zugerichtet hatte, führe ich seit jenem Tag wieder einen großen gummierten Kescher mit mir. Erstens zum Anlanden der Fische, zweitens um den Fisch bis zum Foto im Wasser zu hältern und drittens um den Haken leicht entfernen zu können
20:18......Zigarette angesteckt um den Adrenalinspiegel zu senken, und während dessen alles für ein kurzes Shooting vorzubereiten. Da bei dem Wetter weder Radfahrer noch Spaziergänger entlang dem Donau Radweg unterwegs waren musste ich mich mit einem Fisch Selfie und einem Release Foto zufrieden geben. Das Wohl des Fisches geht einem perfekt inszenierten Foto einfach vor.









eine pralle, vollgefressene, makellose Hecht Mutti war also das Ergebnis dieses Kurztrips

20:30......."klingelingeling, klingelingeling" das Handy meldete sich aus meiner Hosentasche....

Lady: "Schatz wann kommst du denn nach Hause, eine Freundin möchte mich noch besuchen kommen"
Ich: " Bin gleich da, hab mein "Soll" schon erfüllt Hase"

20:45.......Sachen verstaut und ab nach Hause

-21:30.....wurden noch News mit bekannten Anglern und Freunden ausgetauscht und der ein oder andere Kaffee geschlürft bevor´s ins Bett ging, denn am nächsten Tag hieß es wieder um 04:30 TAGWACHE 

Ich denke nun habt ihr mal einen kleinen Überblick bekommen wie das restliche Jahr meine Tagesgestaltung aussehen wird, ausgenommen Sonntags, da ruht man sich aus und ich habe eventuell hier und da auch mal ein paar mehr Stunden für mich. Wobei eben hier dann auch Familien Ausflüge und Konsorten am Plan stehen.

Vergangenen Sonntag zum Beispiel hatte ich auch nur ein kurzes Fenster von 1,5 Stunden um Fischen zu fahren. Auch dieses wurde genutzt, und innerhalb der ersten 20 Minuten wurde ich auch da mit einem schönen makellosen Donau Hecht belohnt, der wie oben schon erwähnt meine Finger dank Kiemengriff leicht in Mitleidenschaft gezogen hat. Zu diesem Zeitpunkt spürt man davon allerdings gar nichts...



Ich für meinen Teil habe daraus gelernt, dass man auch kurze Zeitfenster auf keinen Fall unterschätzen darf und diese so oft wie nur irgendwie möglich auskosten sollte.

Auch möchte ich mich hier an dieser Stelle bei meiner Freundin und unserem Junior bedanken die mir immer wieder die nötige Freizeit dafür geben um mich an den Ufern der Donau herum treiben zu können.

Falls ihr dieses Jahr also nicht allzu viel von mir zu lesen bekommt, ich hab wichtigeres zu tun als "nur" Fische zu fangen ;-) die werden bestimmt nicht alle davon schwimmen oder den Kochtopf Anglern an den Haken gehen....

Sollte ich zwischendurch mal am Wasser sein, sieht man sich entweder, oder falls sich dann die kurzen Zeitfenster auch so gnädig erweisen wie bis jetzt werde ich euch auch mit Berichten versorgen.

>>>>  wir hören uns......haut was raus und allzeit stramme Leinen  <<<<

Mfg & Tight Lines
euer Chris




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